Die Verteilung des Vermögens von Millionenerbin Marlene Engelhorn hat in den letzten Monaten großes Interesse geweckt. Nun hat der Gute Rat der Rückverteilung seine finale Entscheidung getroffen. Der Prozess und das Ergebnis zeigen, wie Vermögen zugunsten der Gesellschaft genutzt werden kann.
Das Erbe
Marlene Engelhorn hatte beschlossen, den Großteil ihres Erbes nicht privat zu behalten, sondern für gemeinnützige Zwecke zu spenden. Sie beauftragte den Guten Rat der Rückverteilung, eine unabhängige Organisation, mit der Aufgabe, das Erbe gerecht und sinnvoll zu verteilen. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt in der Diskussion um Vermögensverteilung und soziale Gerechtigkeit.
Finale Entscheidung
Nach monatelanger Beratung und intensiven Diskussionen hat der Gute Rat der Rückverteilung nun seine Entscheidung verkündet. Das Erbe von Marlene Engelhorn wird auf insgesamt 77 Organisationen verteilt, die sich für soziale Gerechtigkeit, Bildung und Umweltschutz einsetzen. Größter Empfänger mit 1.632.400 Euro ist der Naturschutzbund Österreich, der mit dem Geld Flächen ankauft, um beispielsweise Moore zu retten.
Das von Engelhorn mit der Verteilung beauftragte Gremium „Guter Rat für Rückverteilung“ will nun im Herbst einen Abschlussbericht veröffentlichen, wie es am Dienstag in einer Pressekonferenz hieß.
Wer bekommt am meisten?
Zu den größten Empfängern gehören:
Bildungsinitiativen für benachteiligte Jugendliche: Diese erhalten insgesamt 30 Prozent des Erbes. Projekte wie Stipendienprogramme und Bildungszentren sollen damit finanziert werden, um Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien bessere Chancen zu bieten.
Umweltschutzorganisationen: Sie erhalten 25 Prozent des Erbes. Diese Mittel werden in Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft investiert.
Soziale Projekte: 20 Prozent des Erbes gehen an Organisationen, die sich um Obdachlose und Flüchtlinge kümmern. Diese Mittel sollen helfen, die Lebensbedingungen dieser Menschen zu verbessern und ihnen neue Perspektiven zu bieten.
Forschung und Gesundheit: 15 Prozent des Erbes werden für medizinische Forschung und Gesundheitsprojekte bereitgestellt, insbesondere für die Bekämpfung seltener Krankheiten und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Entwicklungsländern.
Kulturförderung: Die restlichen 10 Prozent gehen an kulturelle Initiativen, um den Zugang zu Kunst und Kultur für alle Gesellschaftsschichten zu verbessern.
Die exakt 24,9 Mio. Euro sollen nicht auf einen Schlag verteilt werden, sondern über mehrere Jahre hinweg, betonte Projektleiterin Alexandra Wang. Damit wolle man eine gewisse Planbarkeit für die unterstützten Initiativen sicherstellen. Engelhorn selbst sprach bei der Pressekonferenz nicht. Unterstützt werden renommierte, große Organisationen, aber auch
kleine Initiativen. Es finden sich auf der Liste
unter anderem Hilfsorganisationen wie die Caritas, die Diakonie und die
Volkshilfe, Frauenhäuser und Straßenzeitungen, Reporter ohne Grenzen,
Feuerwehren, das Momentum Institut und die IG-Demokratie. Aber auch kleine Theaterprojekte werden unterstützt. Die ganze Liste ist auf der Website http://guterrat.info abrufbar.
Der Gute Rat der Rückverteilung: Eine kurze Erklärung
Der Gute Rat der Rückverteilung ist eine unabhängige Organisation, die sich auf die gerechte Verteilung von Vermögen zugunsten der Gesellschaft spezialisiert hat. Ziel ist es, durch strategische Spenden gesellschaftliche Ungleichheiten zu reduzieren und langfristige positive Veränderungen zu bewirken. Die Organisation arbeitet eng mit Experten aus verschiedenen Bereichen zusammen, um sicherzustellen, dass die Mittel effektiv und nachhaltig eingesetzt werden. Über die Verteilung des Vermögens Engelhorns entschied ein Rat aus 50 Bürgerinnen und Bürger.
Der Gute Rat postet auf Facebook: Die Entscheidungen sind gefallen und die 25 Millionen rückverteilt.
Ein Blick in die Zukunft
Die Entscheidung, das Millionen-Erbe von Marlene Engelhorn auf diese Weise zu verteilen, setzt ein starkes Zeichen für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Beispiel Schule macht und weitere wohlhabende Individuen dazu inspiriert, ihr Vermögen in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Das Erbe von Marlene Engelhorn wird nicht nur das Leben vieler Menschen direkt verbessern, sondern auch einen langfristigen positiven Einfluss auf die Gesellschaft und die Umwelt haben.