Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigen einen signifikanten Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 wurden 11.000 Unternehmensinsolvenzen verzeichnet und damit knapp 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das teilte die Wirtschaftsauskunft Creditreform mit. Die Insolvenzen erreichten somit den höchsten Stand seit 2016, meldete die dpa.
Die Zahl der Insolvenzen ging in allen Wirtschaftsbereichen deutlich in die Höhe. Besonders betroffen ist die Dienstleistungsbranche, sie verzeichnete 6500 Pleiten und legte damit um knapp 35 Prozent zu. Einen starken Anstieg gab es auch im Handel (+20,4 Prozent), im Baugewerbe (+27,5) und im verarbeitenden Gewerbe (+21,5). Vor allem bei größeren Unternehmen liegt das Insolvenzgeschehen weit über dem Niveau der vergangenen Jahre.
Wirtschaftlicher Hintergrund
Dieser Anstieg der Insolvenzen kommt in einer Zeit, in der viele Unternehmen mit den Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie, steigenden Energiepreisen und erhöhten Finanzierungskosten konfrontiert sind. Diese Faktoren tragen zu finanziellen Engpässen bei, die zu Insolvenzen führen können. Und dennoch rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg über den Verlauf des Restjahres und erwarten somit erstmals wieder das Niveau von vor der Pandemie.