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Künstliche Intelligenz im Alltag: Chancen, Risiken und die Forderung nach Regeln

Zwei Jahre ChatGPT: Erstmals nutzt eine Mehrheit KI-Anwendungen | Sorge vor Wahlmanipulation und Desinformation

© freepik / frimufilms

ChatGPT, Google Gemini, MidJourney und Anthropic Claude – Anwendungen generativer Künstlicher Intelligenz (KI) sind längst kein Nischenthema mehr. Nach einer repräsentativen Forsa-Umfrage des TÜV-Verbands haben 53 Prozent der Deutschen diese Technologien bereits genutzt. Das entspricht einem deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Besonders junge Menschen integrieren KI zunehmend in ihren Alltag: In der Altersgruppe der 16- bis 35-Jährigen verwenden 78 Prozent KI-Tools, während es bei den über 56-Jährigen nur 26 Prozent sind.

KI als tägliches Arbeitswerkzeug
Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig: Von der Unterstützung bei Texten (50 Prozent) über Recherchezwecke (48 Prozent) bis hin zu kreativen Ideenfindungen (36 Prozent) setzen die Nutzer:innen auf die Fähigkeiten der KI. Gleichzeitig hinterfragt knapp die Hälfte der Befragten die Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Fehler und mangelnde Präzision sind häufig genannte Kritikpunkte. Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, betont: „Die Stärkung von KI-Kompetenzen ist essenziell, um Potenziale zu nutzen und Risiken zu minimieren.“

Sorgen um Demokratie und Wahlmanipulation
Ein großer Teil der Bevölkerung blickt jedoch kritisch auf die möglichen Gefahren durch KI. Sorgen vor Deepfakes und manipulativen Inhalten sind weit verbreitet: 87 Prozent befürchten, dass manipulierte Bilder und Videos Wähler:innen beeinflussen könnten. Angesichts der Bundestagswahl mahnt Bühler: „Es braucht klare Regeln und eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Wahlwerbung, um Desinformation zu erkennen und zu verhindern.“

EU AI Act und der Weg zu „vertrauenswürdiger KI“
Die europäische KI-Verordnung (EU AI Act) soll in den kommenden Jahren den Rahmen für den sicheren und ethischen Einsatz von KI setzen. Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen fordert dabei Transparenz und eine verpflichtende Sicherheitsprüfung von KI-Systemen. Der TÜV-Verband arbeitet bereits an Lösungen: „Mit dem TÜV AI.Lab entwickeln wir Prüfmethoden für KI-Sicherheit, um Vertrauen in die Technologie zu schaffen,“ so Bühler.

Fazit: Chancen nutzen, Risiken minimieren
Generative KI ist auf dem Weg, unser Leben grundlegend zu verändern – mit großen Vorteilen, aber auch potenziellen Gefahren. Ein einheitlicher Rechtsrahmen und die Förderung von Kompetenzen sind entscheidend, um diese Technologien verantwortungsvoll zu nutzen und das Vertrauen der Bevölkerung zu stärken.

Mehr Informationen und die vollständigen Studienergebnisse finden Sie hier.

In unseren kommenden Magazinsausgabe lesen Sie ebenso mehr über die europäische KI-Verordnung (EU AI Act). Unsere neue Ausgabe erscheint am 5. Dezember.

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