Deutschland ist Weltmeister – das würden die Fußballfans gern wieder mal feiern. Nun ist Deutschland in wirtschaftlicher Hinsicht immerhin Weltmeister im Sekt trinken. Dazu hat nicht nur der Konsum zum Jahreswechsel beigetragen. Und da stoßen immerhin zwei Drittel der deutschen Bevölkerung mit einem Glas Sekt aufs neue Jahr an. Hinzu kommen die Prösterchen mit den schlanken Sektflöten am Geburtstag, bei Firmenjubiläen und vor allem bei Events.

Das schon zu Jahresbeginn angestoßene Absatz-Plus für das prickelnde Getränk wird trotz weiter steigender Preise nicht gebremst. Da ist man sich auch bei einem der größten Hersteller und Lieferanten Rokäppchen-Mumm sicher.

Die Winzergenossenschaft Schriesheim (WG), die viele Event-Veranstalter beliefert, kann da ebenfalls nur zustimmen. Sekt wird insgesamt – ob pur oder als Mixgetränk – entlang der Bergstraße und in der Metropolregion ein Renner bleiben – und liegt hier somit im bundesweiten Trend.

Verkaufsleiter Ronny Gräber von der WG spricht auch für letztes Jahr von einer Steigerung bei den Verkaufszahlen von Schaumweinen, differenziert allerdings: „Wir können in jedem Fall ein Plus entlang der Bergstraße vermelden, dabei wird immer mehr von Prosecco – der bei uns ja ,Schriesecco´ heißt – auf Sekt gewechselt. Da haben sich grade bei zunehmendem Alter der Konsumenten die Geschmäcker verändert. Und es wird zu dem etwas prickelnderen und hochwertigeren Getränk gegriffen.“

Insgesamt sprechen auch die „Schriesheimern“ – ein Zusammenschluss aus über 190 Winzerinnen und Winzer auch aus Dossenheim, Hirschberg und Weinheim von einem guten Geschäftsjahr. Die Bewirtschaftung von über 130 Hektar Rebfläche brachte zudem bei der Gebietsweinprämierung der Produkte erneut ein Qualitätssiegel: „Einer der besten Erzeuger Badens“!

Der steigende Absatz von Sekt steht dennoch sehr stark in Zusammenhang mit den beliebten Mixgetränken: Aperol-Sprizz, Hugo oder Limoncello-Sprizz sind immer mehr im Kommen. „Da sind dann ja von der Menge gleich mehr als 2 Gläser Sekt in einem Aperol-Sprizz, der nach wie vor am beliebtesten ist und vornehmlich von Frauen bei Konzerten oder Kabarettabenden getrunken wird“, sagt Thekenchefin Melanie Reisig vom Veranstaltungshaus „Alte Druckerei“ in Weinheim.