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Trotz stagnierender Wirtschaftsleistung steigt Zahl der Beschäftigten – Wie kann das sein?

2023 erreicht Deutschland einen Beschäftigungsrekord bei schwachem Wachstum. Laut ZEW Mannheim tragen gesunkene Reallöhne und andere Faktoren dazu bei. Ein Einblick in die Arbeitsmarktbeziehungen und deren Bedeutung für KMU-Geschäftsführer.

Mann und Frau in Arbeitskleidung und Helm blicken auf Unterlagen auf ihren Klemmbrettern
Symbolbild Erwerbstätigkeit © Freepik / aleksandarlittlewolf

Ein Blick auf die Entwicklung der Beschäftigungszahlen 2023 im Verhältnis zum Wirtschaftswachstum lässt Unternehmer sich die Augen reiben. Entgegen der traditionellen Annahme, dass ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um rund ein Prozent erforderlich ist, um das Beschäftigungsniveau stabil zu halten, hat Deutschland eine ungewöhnliche Steigerung der Erwerbstätigenzahl erlebt, obwohl das BIP-Wachstum in den Jahren 2022 und 2023 lediglich bei 0,5 Prozent lag. Diese Entwicklung führte zu einer Rekordzahl von 45,9 Millionen Erwerbstätigen. Das wirft Fragen auf.

Erklärung für die Entwicklung

Wie lässt sich der Anstieg der Beschäftigungszahlen auf einen historischen Höchststand erklären, obwohl keine Zunahme der Wirtschaftsleistung zu verzeichnen ist? Die Experten des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) schaffen Klarheit. Der Ökonom Friedhelm Pfeiffer, der kaufmännische Geschäftsführer Thomas Kohl und deren Team erklären in ihrer jüngsten Studie das Phanömen und kamen zu aufschlussreichen Ergebnissen.

Auf der Angebotsseite des Arbeitsmarktes haben:

– Zuwanderung

– ein höheres Renteneintrittsalter

– technologischer Fortschritt

– flexible Arbeitsmöglichkeiten von zu Hause aus

eine Schlüsselrolle gespielt. Diese Faktoren tragen dazu bei, Arbeitswege zu verkürzen und Teilzeitarbeit attraktiver zu machen.

Einfluss gesunkener Reallöhne auf die Beschäftigung

Ein weiterer entscheidender Aspekt ist die Entwicklung der Reallöhne. Laut Statistischem Bundesamt sanken diese zwischen 2021 und 2022 um 4,1 Prozent, ein Rückgang, der die Nachfrage nach Arbeitskräften stabilisierte und somit zur Rekordbeschäftigung beitrug. Die ZEW-Studie zeigt, dass ein Rückgang der Reallöhne um 4,1 Prozent statistisch mit einem Anstieg der Beschäftigung um 1,23 Prozent verbunden ist. Dies führte rechnerisch zu etwa 560.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen. Zukünftige Lohnsteigerungen, etwa durch Tarifverhandlungen, könnten diesen Trend jedoch beeinflussen.

Arbeitsvolumen und Beschäftigung: Eine differenzierte Betrachtung

Interessanterweise ist neben der Zahl der Erwerbstätigen auch das Gesamtarbeitsvolumen gestiegen, was auf eine Zunahme der Arbeitskräfte und eine geringere Steigerung des Arbeitsvolumens pro Kopf hindeutet. Dieser Trend verdeutlicht eine Veränderung in der Arbeitswelt, bei der die Beschäftigung zunimmt, während das individuelle Arbeitsvolumen tendenziell sinkt.

Erkenntnis für KMU

Für Geschäftsführer kleiner und mittlerer Unternehmen bietet diese Entwicklung wertvolle Einblicke. Sie unterstreicht die Bedeutung von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in der Arbeitsgestaltung sowie die Notwendigkeit, die Auswirkungen von Lohnentwicklungen auf die Beschäftigung zu berücksichtigen. In einem sich wandelnden wirtschaftlichen Umfeld ist das Verständnis dieser Dynamiken entscheidend, um strategische Entscheidungen zu treffen, die das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sichern.

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