Die Wärmepumpenbranche erlebte 2023 zunächst ein starkes Wachstum, gefolgt von einem drastischen Einbruch der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte. Trotz eines Rekordverkaufs von 236.000 Einheiten im ersten Halbjahr, sank die Nachfrage im zweiten Halbjahr um über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung führt zu erheblichen Unsicherheiten im Markt. In der Branche wächst die Ungeduld, die Kunden warten lieber ab.
Ursachen des Nachfragerückgangs
Die Hauptursachen für den Einbruch sind die Verunsicherung der Verbraucher durch die politische Debatte über das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die lange Wartezeit auf neue Förderregelungen. Das Misstrauen gegenüber der Verlässlichkeit staatlicher Förderungen hat viele potenzielle Käufer davon abgehalten, in Wärmepumpen zu investieren.
Politische Rahmenbedingungen und Förderungen
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das eine Nutzung von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energien in neuen Heizsystemen vorschreibt, sowie die unsichere Förderkulisse haben den Markt stark beeinflusst. Trotz der staatlichen Förderung, die bis zu 70 Prozent der Installationskosten abdecken kann, zögern viele Verbraucher aufgrund der hohen Anschaffungskosten und der Unsicherheit über zukünftige Energiepreise. Ein zentraler Punkt für bestehende Gebäude ist die kommunale Wärmeplanung. Diese soll in Großstädten ab Mitte 2026 und für alle anderen Kommunen ab Mitte 2028 verfügbar sein. Dadurch erhalten Hauseigentümer Klarheit darüber, ob sie an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden oder ob sie eine dezentrale Lösung wie eine Wärmepumpe für ihre Heizung benötigen.
Zukunftsaussichten und notwendige Maßnahmen
Um den Wärmepumpenmarkt zu stabilisieren und wiederzubeleben, fordern Branchenvertreter klare und verlässliche politische Rahmenbedingungen sowie faire Wettbewerbsbedingungen im Vergleich zu fossilen Energieträgern. Die Reduzierung der Strompreise und eine sichere, langfristige Förderpolitik könnten den Markt wieder ankurbeln.
Sowohl der Bundesverband Wärmepumpe, als auch der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie fordert laut WirtschaftsWoche die Politik auf, eine „breit angelegte“ Kommunikationskampagne zu starten.
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