Metropolregion Rhein-Neckar
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Wie Wirtschaftskreisläufe stabil gehalten werden

Die angespannte Wirtschaftslage bremst Investitionen – viele Unternehmen erwägen wegen günstigerer Bedingungen im Ausland einen Standortwechsel. Die Unternehmensgruppe Pfenning aus Heddesheim übernimmt jedoch Verantwortung in der Region.

Rana Matthias Nag, Annika Pfenning, Marie-Elizabeth Benois, Karl-Martin Pfenning, Janina Pfenning, Manuel Pfenning (v.l.n.r.) © Pfenning Gruppe / Alexander Grüber

Umso wichtiger ist es in diesen Zeiten, einen verlässlichen Partner an der Seite zu haben, der die Warenwirtschaftskreisläufe stabil hält, auch in anderen Ländern unterstützt und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten kann. Wir haben ein Interview mit Karl-Martin Pfenning, dem Inhaber der Pfenning-Gruppe in Heddesheim geführt. Die Unternehmensgruppe übernimmt Verantwortung in der Region und legt dabei großen Wert auf Nachhaltigkeit und Effizienz.

Seit 125 Jahren aktiv – wie unterscheiden Sie sich von den Mitbewerbern?

Wir sprechen nicht über Mitbewerber. Vielmehr sind wir stolz auf das Leistungsspektrum und unsere Kompetenzen, die wir in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben. Wir sind von der Spedition in die Logistik eingetaucht und begleiten heute unsere Auftraggeber entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ob Logistik, HR oder Produktionsservices – in allen Bereichen blicken wir auf langjährige und enorm gewachsene Kundenbeziehungen. Die Pfenning-Gruppe unterstützt sowohl den Handel als auch die produzierende Industrie aller führenden Branchen mit einem ganzheitlichen Supply-Chain-Angebot.

Das Leistungsspektrum haben wir bewusst nach den Kundenbedürfnissen ausgebaut und gliedern sie in vier Geschäftsbereiche: Logistics, Manufacturing, HR & On-Site und Mobility. Wir gehören zu den Top50 von rund 60.000 Logistikdienstleistern in Deutschland gemäß der Top100 Logistik-Studie. Wir beschäftigen 7.000 Mitarbeitende an 110 Standorten in Deutschland, Polen, Ungarn und Schweden. Im Transportsektor verfügen wir über mehr als 1.000 Lkw und betreiben eigene, teilweise von uns errichtete Logistikimmobilien mit einer Gesamtfläche von 1 Mio. m².

Die Supply Chain Dienstleistungen erbringen wir in verantwortungsvoller, agiler und nachhaltiger Art und Weise, wie man es von einem nachhaltig wirtschaftenden Familienunternehmen erwarten darf. Besonderes Know-how bieten wir dem Handelssektor sowie den Branchen Konsumgüterbranche inklusive Fashion und E-Commerce, Lebensmittel, Pharma, Chemie und Automotive.

Unsere Kunden schätzen diese Angebote in Kombination mit unserer Innovationsfreude und Effizientagilität, die es in der Logistik durch Digitalisierung und Automatisierung gibt.

110 Standorte – merken Sie Unterschiede, was die wirtschaftliche Entwicklung der Länder betrifft?

Es ist kein Geheimnis, dass Deutschland derzeit eine Phase der Konjunkturschwäche durchlebt. Auch andere Länder sind von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, des anhaltenden Konflikts im Nahen Osten, von dem Ausgang der Präsidentenwahl in den USA, unserer aktuellen Regierungssituation und anderen Faktoren wie dem Klimawandel und disruptiven Tendenzen durch Künstliche Intelligenz und Energiewende betroffen. Was in Deutschland erschwerend hinzukommt, sind strukturelle Defizite und eher halbherzige Versuche, Regulatorien und Bürokratie abzubauen und Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung zu setzen. Und so stellen wir fest, dass ausländische Unternehmen dem Standort Deutschland den Rücken kehren und ihre Produktion etwa nach Polen verlagern. In solchen Fällen begleiten wir unsere Auftraggeber auch ins Ausland, aber die Attraktivität Deutschlands nimmt dadurch weiter ab als zu.

In welchem Bereich sind Sie besonders stark?

Wie bereits erwähnt, erfüllen wir die Anforderungen aller Wirtschaftsbranchen, auch Chemie und Pharma, und betreiben für diese mehrere Speziallager. Zudem verfügen wir über ein umfangreiches Qualitätsmanagementsystem mit erforderlichen Zertifizierungen und Genehmigungen für die Ausübung der logistischen Tätigkeiten in verschiedenen Branchen: Unter anderem SQAS, GDP, GMP, Großhandelserlaubnis und Herstellererlaubnis nach §13 AMG. Besonderes Know-how haben wir durch strategische Zukäufe in den letzten Jahren im Bereich der Fashionlogistik sowie dem E-Commerce, für Konsum- und Medizintechnikgüter, aber auch Co-Packing und Displaybau erworben. Hier bieten wir Lösungen, die stabile Warenwirtschaftskreisläufe sicherstellen, ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis bieten und gleichzeitig nachhaltig gestaltet werden.

Konkret gehören zu unseren Stärken vor allem unsere Lagerlogistik- und Transportlösungen und die damit einhergehenden Mehrwertdienstleistungen wie Konfektionierung, Kommissionierung und Co-Packing. Wir beraten unsere Kunden in der Optimierung ihrer Lieferketten. Zudem bieten wir Personaldienstleistungen, Mobilitäts- und Fuhrparklösungen sowie Light-Industrial-Services. Darunter verstehen wir etwa die Metallverarbeitung und Assembling ganzer Baugruppen für die Automobilindustrie. Für die Automobil- und Maschinenbaubranche übernehmen wir neben den klassischen Werkstransporten zum Beispiel auch Produktionsaufgaben und agieren als verlängerte Werkbank.

Was sind die größten Herausforderungen der nächsten Jahre?

Generell wünschen wir uns, dass die Rahmenbedingungen wie Bürokratie und gesetzgeberische Anforderungen vernünftig gehandelt werden, damit wir dadurch nicht überfordert werden. Und natürlich sollte der Welthandel nicht durch unnötige Zollschranken und den Rückfall in Protektionismus behindert werden. Derweil beschäftigen wir uns intensiv mit den Möglichkeiten der Digitalisierung und Automatisierung, um unseren Kunden immer effizientere Lösungen bieten zu können. Damit fühlen wir uns gut aufgestellt und für die nächste Wachstumsphase, die sicher kommen wird, gewappnet. Wir arbeiten weiter daran, interne Potenziale für Synergien und übergreifende Service-Angebote für unsere Kunden zu entwickeln und treiben so die weitere Harmonisierung der Einheiten fort. Zum Beispiel über eine gemeinsame Datenbank-Plattform als Backbone für die Pfenning-Gruppe.

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